Der Mental Health Facilitator - MHF


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Was ist der MHF?

Ein Mental Health Facilitator ("Unterstützer" im Unterschied zum full professional) ist ein/e Laienhelfer/in oder "Paraprofessional". Er / sie hilft Menschen, die unter psychischen Problemen, Beeinträchtigungen oder Krisen leiden, die traumatisiert sind oder unter Folgen von Gewalterfahrung leiden, trauern, Mobbingopfer sind oder von Suchterkrankungen betroffen sind. Die Unterstützung besteht darin, den Betroffenen Zugang zu professioneller Hilfe zu eröffnen bzw. die Bereitschaft zu deren Inanspruchnahme zu fördern, sie bei Eingliederung oder Rehabilitation zu unterstützen, z.B. in Kooperation mit sozialpsychiatrischen Diensten. Bei Krisen und anderen belastenden Erlebnissen kann er / sie helfen, Probleme zu sortieren, Ziele zu formulieren, Engagement zur Veränderung erkunden und bei der Lösungssuche zu unterstützen. Leid, Stress und psychische Beeinträchtigungen sollen so reduziert werden.

Der Mental Health Facilitator (MHF) wurde vom National Board for Certified Counselors (NBCC) der USA auf Anforderung der Weltgesundheitsorganisation als internationales Weiterbildungscurriculum für Ersthelfer und Unterstützer konzipiert. Beim Facilitator-Training handelt sich nicht um eine therapeutische oder notfallpsychologische Ausbildung, sondern um eine Sensibilisierung und Qualifizierung von Laienhelfern bzw. eine Zusatzqualifizierung für medizinisches Personal. Aufgaben des MHF sind das Erkennen von und die unmittelbare Hilfe bei psychischen Problemen und Krisen, die Verbesserung des Zugangs zu Versorgungseinrichtungen der Gemeindepsychiatrie und ggf. die Weiterverweisung an Spezialisten, die Ersthilfe bei Katastrophen mit großen Zahlen an Traumatisierten, die Mitwirkung bei der betrieblichen Gesundheitsprävention und die Förderung der psychischen Gesundheit benachteiligter Gruppen.

Verschiedene Untersuchungen (u.a. von Durlak und Bashir u.a.) haben die Wirksamkeit von Laienintervention, aber auch die Notwendigkeit eines sorgfältigen Trainings aufgezeigt. Geforderte bzw. trainierte Kompetenzen sind u.a.

  • Empathie

  • Beobachtungsgabe

  • Kultursensibles Vorgehen, um z.B. religiöse oder kulturelle Widerstände gegen professionelle Hilfe abzubauen

  • Einfache Interventionstechniken in Krisensituationen

  • Kenntnis von Institutionen, Netzwerken, kompetenten Spezialisten.

Das Training wird in Dauer und Inhalt den jeweiligen nationalen, kulturellen und regionalen kulturellen Besonderheiten angepasst. Es wird vor allem von Organisationen der Gesundheits- und Katastrophenhilfe sowie der Entwicklungszusammenarbeit nachgefragt. Auch in Deutschland wurden bereits gute Erfahrungen mit Laienhelfern bei der Unterstützung von Menschen mit psychischen Problemen gemacht.

Literatur

  • Durlak, J. A.: Comparative Effectiveness of Paraprofessional and Professional Helpers. In: Psychological Bulletin, 1979 (86), S. 8092.

  • Durlak, J. A.: Evaluating Comparative Studies of Paraprofessional and Professional Helpers: A Reply to Nietzel and Fisher. In: Psychological Bulletin, 1981 (89), S. 566-569.

  • Bashir, K. u.a.: The evaluation of a mental health facilitator in general practice: effects on recognition, management, and outcome of mental illness. In: The British Journal of General Practice. August 2000, 50(457), S. 626-629.

  • Paredes, D., Schweiger, W. K., Hinkle, S., Kutcher, S., & Chehil, S. (2008): The Mental Health Facilitator program: An approach to meet global mental health care needs. Temas Selectos en Orientación Psicológica Vol.III Discapacidad [Selected Topics in Psychological Counseling III Disabilities], S. 73-80.


Weblinks

http://www.nbccinternational.org